Über uns

"Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist, die Jugendlichen zu ermutigen, selbständig und selbstbewusst zu sein. Es war nie unser Anspruch, die jungen Menschen an die Gesellschaft anzupassen."

Ulrich Wiltschko, Gründer und Vorstand bei NEUE WEGE

Meilensteine NEUE WEGE

21.6.1994: Gründung des Vereins NEUE WEGE

Am 21. Juni 1994 gründet Ulrich Wiltschko mit 20 Interessierten (Mitstreitern?) den Verein NEUE WEGE. Ziel war es, Angebote für unvermittelbare, unerreichbare, hoffnungslose Jugendliche zu entwickeln und dabei ungewöhnliche neue Wege zu gehen.

1994: Neue pädagogische Antworten für "schwierige" Jugendliche - Wanderprojekte im Ausland

Im ersten Projekt machten sich speziell von NEUE WEGE fortgebildete Pädagog*innen mit besonders verhaltensauffälligen Jugendlichen auf den Weg ins außereuropäische Ausland. Auf monatelangen Wanderungen trafen die Jugendlichen auf sich selbst, auf die Rhythmen der Natur und ihre Gesetze und auf ein neues Miteinander. Das gemeinsame Gehen ermöglichte ein intensives Zusammenleben und provozierte völlig neue Beziehungserfahrungen: Vertrauen und Respekt. Im Leben unter freien Himmel in der Wildnis von Kanada oder Australien lernten die Jugendlichen, sich auf die anderen verlassen zu können und selbst verlässlich zu werden.

Interview mit Ulrich Wiltschko zur Gründung von NEUE WEGE

Ulrich Wiltschko über die Entstehung des NEUE WEGE Leitbilds

Seit 1995: Sozialpädagogisch betreutes Wohnen (SBW)

Aus der Nachbetreuung und Nachsorge der zurückgekehrten Jugendlichen entwickelte Ulrich Wiltschko ein Konzept für eine eigenständige Wohn- und Betreuungsform für Jugendliche und junge Volljährige. Die Förderung der Autonomie des jungen Menschen zusammen mit sozialpädagogischer menschlicher Begleitung sind die Grundpfeiler dieses Weges. Die Ideen und das Konzept des Gründers sind nach wie vor die Grundlage der Arbeit von NEUE WEGE und werden ständig weiterentwickelt.

Ein erstes Team aus Sozialpädagog*innen entsteht. In Einzelappartements und kleinen Wohngemeinschaften betreuen zwölf pädagogische Mitarbeiter*innen etwa vierzig Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene mit besonderen Lebensläufen. Durch ein breitgefächertes Betreuungs- und Freizeitangebot werden die jungen Menschen zuverlässig in ihren aktuellen Lebenslagen begleitet. Dabei geht das Team individuell auf die Bedürfnisse von jungen Frauen, Männern und diversen Geschlechtern ein und erarbeitet gesunde Beziehungsfähigkeit. Die Pädagog*innen motivieren zur Eigenverantwortung, zu einer eigenständigen Lebensführung, fördern und strukturieren das Lebensumfeld und das bis hin zur Selbständigkeit, jenseits der Sozialhilfe.

"Durch eine authentische und wertschätzende Haltung schaffen wir für unsere Betreuten eine Realität light zur Vorbereitung auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben."

SBW-Team bei NEUE WEGE

1999 - 2005: DAXBAU - vollstationäres Auslandsangebot im Piemont

An den sanften Hügeln des Belboflusses im Piemont gründete Ulrich Wiltschko 1999 ein weiteres Projekt der sozialpädagogischen Jugendhilfe. Zielgruppe waren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die eine Auszeit benötigten, sei es, dass sie nach traumatischen Erfahrungen zur Ruhe und zu sich kommen sollten, sei es, dass eine Distanzierung vom augenblicklichen Milieu angezeigt war. Gemeinsam mit ihren Betreuer*innen fuhren die Jugendlichen nach Norditalien. Dort wohnten und arbeiteten sie bis zu zwölf Monate in Intensivbetreuung.

Auf dem elf Hektar großen einsamen Stück Land mit mehreren alten Steinhäusern wurden die jungen Menschen in den Arbeitsalltag integriert. Für Schulverweigerer und Nachzügler stand individuelle Beschulung und schulisches Lückenfüllen zur Verfügung. Die Bezugsbetreuer*innen fuhren nach Beendigung der Maßnahme mit den Jugendlichen wieder nach Deutschland zurück und blieben für die Zeit des Transfers und der Wiedereingliederung deren Bezugsbetreuer*in.

Seit 2002: Ambulante Erziehungshilfe (AEH) - Lösungswege in sozialen Brennpunkten

Im Rahmen der kommunalen Sozialraumorientierung bekam Ulrich Wiltschko von der Landeshauptstadt München den Zuschlag für den Aufbau zweier AEH-Teams in den sozialen Brennpunkten im Münchner Norden. Ausschlaggebend dafür war die Qualität der Arbeit und die Erfahrung von NEUE WEGE mit schwierigstem Klientel.

Seit 2002 betreuen zwei Teams von Sozialpädagog*innen und Familientherapeut*innen im Rahmen der Ambulanten Erziehungshilfe Familien, Kinder und Jugendliche im Hasenbergl, Feldmoching, Am Hart, Harthof und Milbertshofen (Sozialregion 24 und 11). Die Mitarbeiter*innen suchen Familien auf, die dieser Unterstützung in Krisen und im Alltag bedürfen.

Parallel dazu haben auch andere Kommunen die Angebote der Jugend- und Erziehungshilfe angefragt. Gerade die schnelle, intensive und kompetente Hilfeerbringung – und das bei verkürzter Fall- und Verweildauer – brachte uns positive Rückmeldung und Anerkennung der öffentlichen Hand.

 

"Wir erfüllen unseren Auftrag, Kindeswohl zu sichern, indem wir uns darum kümmern, dass Kinder Liebe und Entwicklungsmöglichkeiten in ihren Familien erfahren können."

AEH-Team NEUE WEGE

Seit 2006: Heilpädagogische Tagestätten (HPT) - Jedes Kind verdient Förderung

Als Ulrich Wiltschko als er in den 2000er Jahren das Konzept der Heilpädagogischen Tagesstätten neu erarbeitet, ist sein Anliegen, den Alltag bis zum 12. Lebensjahr sinnvoll zu gestalten. NEUE WEGE bietet den Kindern bewegungs-, sprach- und psychotherapeutische Unterstützung an, mit gesunder Ernährung und gelungenen Sozialkontakten. Mit dem ersten HPT-Team bei NEUE WEGE eröffnet er daraufhin 2006 eine Heilpädagogische Tagestätte in Unterschleißheim und im Jahr darauf eine in Feldmoching.

Die Mitarbeiter*innen in der HPT legen Wert auf eine individuelle und vor allem ganzheitliche Förderung und Betreuung mit dem Ziel, die Kinder zu selbstbewussten und selbständigen jungen Menschen zu erziehen. Wir streben für unsere Kinder eine gleichberechtigte Teilnahme am sozialen Leben an. Dies erreichen wir unter anderem durch eine ausgewogene heilpädagogische Förderung sowohl im sozialen, gruppendynamischen, emotionalen und körperlichen Bereich, als auch im kognitiv-schulischen. Dabei stimmen wir unsere Förderung auf die Bedürfnisse der Kinder ab und beziehen die Eltern und Erziehungsberechtigten in diesen Prozess aktiv ein. Grundlage unserer Arbeit ist ein ganzheitliches Verständnis von Familie, der kindlichen Persönlichkeit, seiner individuellen Ressourcen und Bedürfnisse und der Gruppendynamik.

Seit 2008: ISE 24: Hochintensive Betreuung für Jugendliche in krisenhaften Lebenssituationen

Als eine junge Betreute den Träger NEUE WEGE vor schier unlösbare Herausforderungen stellt, die er im Rahmen der vorhandenen Betreuungsmöglichkeiten nicht meistern kann, entwickelt Ulrich Wiltschko mit der Bezugsbetreuerin eines der deutschlandweit engagiertesten Konzepte für Hochrisikoklient*innen:

Die Idee ist, in familienähnlichen Strukturen eine Nachreifung der jungen, oft traumatisierten jungen Menschen zu ermöglichen. Die Betreuten leben in der Regeln nach Geschlechtern getrennt in Zweier-WGs mit einer Alma, eine nicht-pädagogischen Alltagsmanager*in, und vier sozialpädagogischen Bezugsbetreuer*innnen. Neben einer hochintensiven pädagogischen Einzelbetreuung, erlebnispädagogisch orientierten Freizeitangeboten (Einzel- und Gruppensettings) und Auszeiten arbeiten die Pädagog*innen mit den Jugendlichen an deren sozialem Verhalten und einer angemessenen Tagesstruktur.

Das Team erreicht mit dieser Pädagogik zeitnah ein hohes Maß an Stabilität, Halt und Sicherheit und führt die jungen Menschen zu größtmöglicher Verselbstständigung. Ausbildung, Schule, Praktika, berufsvorbereitende Maßnahmen werden bei guter Prognose stets angestrebt.

Heute richtet sich das Jugendamt an die Einrichtung ISE24, um jungen Menschen mit schwierigsten Lebensläufen und einer krisenhaften Lebenssituation eine besonders intensive Betreuung zukommen zu lassen. Ebenso bietet das Team heranwachsenden Menschen mit affektiven Verhaltensdurchbrüchen oder destruktivem Sozialverhalten eine beziehungsintensive, hochflexible Struktur.

2021 wird die personelle Struktur der ISE24 weiterentwickelt. Es werden Pädagog*innen als Nachtdienste eingestellt. Die Arbeit der Almas wird auf mehrere Zweier-WGs verteilt. Das pädagogische Betreuungskonzept der Bezugsbetreuung bleibt.

 

"Unser Konzept: radikale Begleitung (bei offenen Türen)."

Ulrich Wiltschko, Gründer und Vorstand bei NEUE WEGE

Seit 2014 - 2017: LuKi Go! LuKi In! 13.3. - Pädagogische Antworten auf die Flüchtlingskrise

Als ab 2014 immer mehr junge Menschen und Kinder als Flüchtlinge kommen und damit in den Zuständigkeitsbereich der Jugendämter fielen, eröffnet das Team um Ulrich Wiltschko mit LuKi In! eine Clearinggruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von 12-16 Jahren und mit LuKi Go! eine Wohngruppe für junge Erwachsene.

Seit 2014: Frühkindliche Pädagogik - Die Wegelagerer-Kindertagesstätten

Mit der Kinderkrippe Die Wegelagerer geht NEUE WEGE wieder einmal neue Wege. 2014 bekommt Ulrich Wiltschko vom Referat für Bildung und Sport (RBS) den Zuschlag in einem sozialen Brennpunkt eine Kinderkrippe in Betriebsträgerschaft zu eröffnen.

In Moosach entsteht unser erstes frühkindliches pädagogisches Angebot. Dem folgen 2016 die Eröffnung eines Haus für Kinder in der Isarvorstadt und 2021 eines weiteren Haus für Kinder in Moosach.

"Je früher wir die Kleinsten gezielt fördern, desto wirksamer sind wir. Im Idealfall so sehr, dass kein Bedarf mehr für spätere Hilfen besteht."

Dorit Wiedemann, Geschäftsführende Vorständin bei NEUE WEGE

 

2020: Wechsel in der Geschäftsführung

Gründer Ulrich Wiltschko zieht sich 2020 nach mehr als einem Vierteljahrhundert als Geschäftsführer aus dem operativen Geschäft zurück und fungiert seitdem die ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender des Vereins. Seine Nachfolge übernimmt die Sozialmanagerin und Architektin Dorit Wiedemann.

 

"Die tragende Kraft in einer sozialen Einrichtung ist das Engagement der Mitarbeiter*innen."

Ulrich Wiltschko, Gründer und Vorstand bei NEUE WEGE

Seit 2021: Die Wegelagerer - Haus für Kinder in Moosach

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"Unsere Bereitschaft, Neues mit Freude und Mut auszuprobieren und unsere Offenheit für Veränderungsprozesse waren seit jeher ausschlaggebend für den Erfolg unserer Projekte."

Ulrich Wiltschko, Gründer und Vorstand bei NEUE WEGE