Zum Internationalen Frauentag
„Wenn wir zusammen gehen, geht mit uns ein schöner Tag
durch all’ die dunklen Küchen, und wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne unsere arme Welt zu kosen
und jeder hört uns singen: Brot und Rosen! Brot und Rosen!
Wenn wir zusammen gehen, kämpfen wir auch für den Mann,
weil unbemuttert kein Mensch auf die Erde kommen kann.
Und wenn ein Leben mehr ist als nur Arbeit, Schweiß und Bauch,
wollen wir mehr: gebt uns das Brot, doch gebt uns die Rosen auch.
Wenn wir zusammen gehen, gehen unsre Toten mit.
Ihr unerhörter Schrei nach Brot schreit auch durch unser Lied.
Sie hatten für die Schönheit, Liebe, Kunst, - erschöpft - nie Ruh.
Drum kämpfen wir um’s Brot und wollen die Rosen dazu.
Wenn wir zusammen gehen, kommt mit uns ein bessrer Tag.
Die Frauen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag.
Zu Ende sei: dass kleine Leute schuften für die Großen.
Her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen! Brot und Rosen!“
Dieses Gedicht von James Oppenheim, später als Lied vertont, wurde berühmt durch einen Streik von 14.000 Arbeiter*innen in den Textilfabriken von Lawrence, einer Stadt in den USA im Bundesstaat Massachusetts. Besonders entschlossen kämpften die Frauen. Berühmt wurde der Streik wegen der Lieder, die von den Frauen gesungen wurden. Sie sangen in den Kantinen, bei Versammlungen und Kundgebungen und bei Demonstrationen durch die Straßen der Stadt.
Women Workers (Strike 1912 Bread & Roses)